Woodsons Kapitel 1: Neue Generation – Neue Schlacht

Ein paar Jahrzehnte später befand sich eine Spezies im Wald, die aussah wie die Everwoods, nur menschlicher. Es waren höchstwahrscheinlich Nachfahren von Noswood. Sie blieben mitten im Wald stehen und sagten: „Dies ist der perfekte Platz.“ 

Etwas später kam eine andere Spezies und es entstand ein neuer Kampf um den Wald.

Die eine Spezies waren die Woodsons, weil sie die Kinder von Noswood waren. Die anderen waren Drachenmenschen, sie hatten schuppige und rote Haut, konnten Feuer spucken und besaßen Flügel.

Der Älteste von den Woodsons war Noswood. Es waren seine letzten Tage. Er war sehr geschwächt und unfähig zu kämpfen, genauso wie Neala, ein Mensch, und die zweitälteste der Woodsons. Als Noswood in den Wald ging, traf er Neala. Einige Zeit darauf, hatte sich das Volk der Woodsons angesiedelt. Ihre Kinder trafen sich mit mehr Menschen. Somit wurde jede Generation menschlicher. Weil es auch andere Spezies gab, wurden verschiedene Fähigkeiten erlernt.

Eine von ihnen war Ilana, sie war die Tochter von Noswoods Enkelin, aber sie hatte keine Wurzeln, außer den Menschen und Everwoods. Sie war aber mit einem Elben zusammen und sie hatten drei Kinder. Der Vater von den Kindern hieß Silan. Ilana war die zweitjüngste Generation von den Woodsons. Ihre Kinder waren die jüngste Generation. Sie selber war 27 und Silan war 24. Ihr ältestes Kind hieß Ricola und war 14, ihr mittleres Kind hieß Cical und war zwölf, ihr jüngstes Kind hieß Lila und war sieben.

Die Woodsons hatten ein großes Baumhaussystem, wie ein Dorf, aber in der Höhe, alles war miteinander vernetzt und man konnte von überall, überall hinkommen. Ilana, Silan und ihre Kinder lebten direkt neben Noswood und Neala.

Ilana sezte sich neben Noswood hin, der wie immer in seinem Bett lag. Sie fragte: „Volkältester Noswood, was sollten wir ihrer Meinung nach tun, wenn die Drachenmenschen uns den Krieg erklären?“ Noswood antwortete: „Ich habe eine Situation wie diese schon mal erlebt, aber ihr kennt die Geschichte, am Ende hat es sich für keinen gelohnt. Die Ghule waren ausgerottet, so gesehen haben wir gesiegt, aber ich verlor etwas, das mir am wichtigsten war, und zwar Enalah. Ich verlor alles, ich musste meine ganze Heimat verloren geben. Deshalb war ich gezwungen, diese hier zu gründen. Es ist ungelogen, dass ich es hier mag, aber Tag für Tag wünsche ich mir meine alte Heimat zurück.“ Ilana überlegte. „Aber was sollten wir jetzt tun, ehrwürdiger Noswood?“ Noswood blickte sie lang an und sagte: „Eines kann ich euch sagen, tut es nicht so wie wir es taten. Enalah hatte uns verlassen, um schwarze Magie zu erlernen. Sie hat uns damit unsere stärkste Verteidigung genommen. Aber ich weiß nicht, wie ihr es besser machen könnt, aber eines ist klar. In meinem Zustand kann ich euch nur noch Ratschläge, aber keine Taten geben.“ „Ich verstehe“, sagte Enalah, „könnten sie, ehrwürdiger Ältester, eine Versammlung der Woodsons einberufen, um so einen Plan zu schmieden und zu klären, was wir als Nächstes tun sollten?“ „Das klingt vorerst nach dem besten. Verkünde die Nachricht, es soll am nächsten Tag am Untergang der Sonne passieren.“ So kam es, dass Ilana Rickson, Neula, Igritt, Zeila und Osland zusammenrief.

Als sich der nächste Tag zum Ende neigte, ging die Sonne unter. So kam es, dass die Versammlung eröffnet wurde. Ilana, Rickson, Neula, Igritt, Zeila und Osland versammelten sich um die Betten von Noswood und Neala. Ilana wandte sich zu Noswood und Neala und fragte: „Ehrwürdiger Stammältester, ehrwürdige Stammälteste, wollen sie jetzt die Eröffnung einberufen?“ Noswood sagte mit erhobener Stimme: „Meine Kinder, euch ist es bestimmt aufgefallen, dass sich jetzt Drachenmenschen angesiedelt haben. Wir haben diese Versammlung einberufen, um zu beschließen, was wir jetzt tun.“ „Ich bin dafür, dass wir eine Schlacht eröffnen, um alles für uns einzunehmen.“, schlug Igritt vor. „Dieses Vorgehen wäre äußerst unintelligent, Igritt. Ich weiß, du kommst aus dem östlichen Menschenvolk, die unter den Namen der Egira gefürchtet sind. Dieses Volk ist es gewöhnt, sich alles durch Gewalt zu erobern. Ein Leben ist für sie ein Gegenstand. Ein Leben eines anderes Volkes ist wertlos, es ist purer Ballast. Das Leben des eigenen Volkes wiederum ist ein Bonus. Es erhöht die Stärke, aber ein Schwacher bietet keinen Vorteil, er muss abgeschlachtet werden, denn er ist nutzlos. Ein Mensch ist für euch ein Mittel. Aber Igritt, du musst verstehen, dass die Woodsons ein anderes Moralverständnis haben, ein Leben ist für uns unantastbar, es ist wertvoll, egal, wer die Person dahinter ist. Wir sehen es nicht ein nur für Macht zu töten. Deswegen werden wir versuchen, diesen Konflikt diplomatisch und ohne Gewalt zu lösen“, antwortete Neala auf Igritts Vorschlag. „Ich habe verstanden, ehrwürdige Stammälteste, ich bitte vielmals um Verzeihung.“ Man sah Igritt an, dass ihm seine Aussage nach Nealas Antwort unangenehm war. Noswood sagte: „Ich glaube, es ist gerade das beste, wenn wir unsere Verteidigung stärken und warten, bis die Drachenmenschen etwas tun. Außerdem, Ilana, können wir gleich reden?“ „Die Versammlung ist beendet“, sagte Neala. Alle gingen, bis auf Ilana. „Über was wollten sie mit mir reden?“ Noswood sagte: „Ihre Tochter, sie ist schon 14, und sie hat noch immer keine Nachfahren.“ „Ich verstehe ihr Anliegen, doch meine Tochter ist verantwortungswürdig, sie würde sich um unsere Nachfahren kümmern können, wenn wir nicht mehr sind.“ „Trotzdem muss sie Nachfahren bekommen und erwachsen werden.“, sagte Noswood. „Sie wird ihren Weg finden, glauben sie mir“, antwortete Ilana und ging.

Als Ilana auf dem Weg zurück war, kam Ricola auf sie zu und sagte: „Ich habe gejagt und Kräuter gesammelt. Das Fleisch habe ich gekocht und gewürzt. Meine Geschwister haben schon gegessen. Ich gehe jetzt zu Freunden. Seine Geschwister gingen direkt hinterher, aber irgendwo anders hin.

Ricola saß mit seinen Freunden unter einem Baum. Er hatte ein Blatt in der Hand und packte dort getrocknete Kräuter herein. „Nissala, kannst du mit deinem Feueratem einen Stock anzünden und herumreichen, du bist hier der einzige, der das kann.“ Nissala zündete einen Stock an und reichte ihn herum. Ricola nahm ihn und zündete sein Blatt an. Nach ein paar Sekunden kam Rauch heraus und Ricola nahm einen Zug. So saßen sie etwas länger zusammen, für ein paar Stunden, bis man sah, dass ihn der Ferne mehrere Bäume anfingen zu brennen. Ricola war schockiert: „Ich glaube, die Drachenmenschen greifen uns an, ich muss direkt nach Hause!“. Und das tat er. Er ging direkt zu seinem Baumhaus, öffnete die Tür und sah Ilanas und Silans Leichnam am Boden liegen. Beide hatten Stichwunden, die aussahen wie von einem Dolch! Ricola rannte direkt rüber zu Noswood und schrie: „Ehrwürdiger Ältester, die Drachenmenschen greifen uns an! Sie haben meine Eltern erstochen!“ Noswood antwortete: „Mein Kind, das ist grausam, aber wieso haben sie deine Eltern erstochen, sie hätten sie doch eher verbrannt.“ Ricola erwiderte: „Ich weiß nicht, aber sie haben Stichwunden, wie von einem Dolch!“ Noswood sprach darauf: „Dies wirst du selber herausfinden müssen, denn dies wird mein letzter Tag sein, ich fühle es schon.“ „Was?“, schrie Ricola. Er sprang zum ihm herüber und Noswood sagte mit seinen letzten Worten: „Ricola, beschütze deine Familie, jetzt ist deine Zeit, du hast die Verantwortung. Ich weiß, du wirst es schaffen.“ Dann schloss Noswood die Augen, für immer. Ricola rannte ins Zimmer neben ihm und sagte traurig: „Ehrwürdigste Stammälteste, ich bedauere sie darüber informieren zu müssen, dass Noswood sein Leben verlor.“ „Dies ist mir bewusst, ich habe es mitbekommen. So sehr ich es auch bedauere, wir müssen trotzdem dafür sorgen, dass die Woodsons überleben“, antwortete Neala. „Ich hoffe, es ist für sie akzeptabel, wenn ich jetzt zu meinen Verwandten gehe, um mich um sie zu kümmern.“ „Ja, ich akzeptiere dieses Vorhaben, außerdem wirst du jetzt deine Mutter im Rat ersetzen.“ „Danke, ich empfinde dies als große Ehre.“

Somit ging Ricola aus dem Baumhaus und blickte nach draußen, wo es einen Tumult gab. Sie hoffte, dass es seinen Geschwistern gut ging. Schnell kletterte er den Baum runter, doch es gab ein Problem. Er wusste nicht, wo seine Geschwister waren. Somit rannte er im Wald herum, vorbei an brennenden Bäumen, gefährlich großen Bränden und in Aufruhr versetzte Menschen. Bis er Cical und Lila an einem Baum kauern sah. „Kommt mit“, sagte Ricola zu ihnen, „ich kümmere mich ab jetzt um euch!“ „Wo sind unsere Eltern?“, fragte Cical. „Das erkläre ich euch später“, antwortete Ricola und musste sich eine Träne verdrücken. So gingen sie zurück zum Baumhaus, doch als sie davor standen, sagte Ricola: „Da drinnen ist etwas, von dem ich nicht möchte, dass ihr es seht, bleibt hier draußen und ich bringe es weg.“ „Unsere Eltern sind tot.“, sagte Cica. „Woher weißt du das?“, fragte Ricola geschockt. „Es ist offensichtlich. Als ich dich nach unseren Eltern gefragt habe, hast du nicht geantwortet und warst traurig und das war schon verdächtig. Aber jetzt versuchst du noch mehr irgendetwas zu verstecken, was es noch verdächtiger macht“, antwortete Cical. Ricola sagte: „Ja, du liegst richtig, aber wollt ihr das wirklich sehen?“ „Wir sind dazu bereit“, sagte Cical. „Ja“, sagte Lila. Ricola öffnete die Tür. Lila war geschockt und von ihren Gefühlen überrumpelt, während Cical damit kämpfte, seine Emotionen zu unterdrücken.

Am Abend versuchte Ricola zu schlafen, doch er sah es immer wieder vor seinen Augen. Als er damals als kleines Kind mit seinen Eltern im Wald war, wollten sie Früchte sammeln und hatten sich aufgeteilt. Doch als Ricola ein paar Beeren pflückte, stand plötzlich ein fremder Mann vor ihr. Er hatte etwas, was aussah wie ein Schwert, jedoch war es so klein wie sein Unterarm. Ricola merkte schon instinktiv, dass dieser Mann ihr nichts Gutes wollte. Er hob sein Schwert, bereit, Ricola zu töten. Ricola sah ihren Tod vor ihrem Auge, sie war zu geschockt um sich zu bewegen. Plötzlich kam Silan hinter dem Mann hervor und stach mit einem Pfeil in seine Schulter. Dies schien zu schmerzen, doch konnte der Mann diesen Pfeil recht einfach herausziehen und er nahm sein Schwert. Er stach Silan, da dieser sich nur schwer wehren konnte. Er verlor Blut im Sekundentakt, seine Verletzung war tödlich, seine Chance zu überleben war minimal. Doch dann nahm Ricola ihren Dolch, den sie eigentlich nur hatte, falls sie auf wilde Tiere traf und traf den fremdem Mann am Hals. Der sank zu Boden und starb schnell. Ricola rannte mit Silan ins Dorf. Er wurde notdürftig behandelt. Es war unklar, ob er es überleben würde, aber er hatte es. Silan hatte sich für Ricola mit seinem Leben eingesetzt und hätte es fast für seins geopfert. Ricola wollte sich dafür revanchieren, sie dachte bei sich: „ Ich möchte nie wieder sehen, wie Leute, die ich liebe, leiden!“

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, sah ich, dass sich draußen Leute zum Reisen fertig gemacht hatten. Ich ging dort hin und fragte nach, was geschah. Es schien so, dass es etwas weiter entfernt einen Schutz geben würde. Wir planten, mittags loszugehen. So nahm ich alle wichtigen Sachen mit und meine Geschwister und ich, wir machten uns auf den Weg. Wir gingen tief in den Wald, bis wir an eine Stelle gelangten, an der ein neues System mit Baumhäusern, die mit einander verbunden waren, zu sehen war.

Neala ging nach vorne und sagte: „Dies hier wird vorerst unser Zuhause sein, jeder sucht sich jetzt ein Haus und wir werden Pläne schmieden, bis wir uns verteidigen können. Die Drachenmenschen haben jetzt unser altes Zuhause, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie komplett aus dem Wald wollen.“

Bildquelle: BingAI