Man könnte meinen, sie wären perfekt: Werden unsere Lehrer durch Computer ersetzt?

Was wäre, wenn wir medizinisch so große Fortschritte gemacht hätten, dass wir nahezu unsterblich wären? Gibt es wirklich bald fliegende bzw. nur noch von allein fahrende Autos? Was wäre, wenn unsere Lehrer durch eine künstliche Intelligenz, also einem Computer, ersetzt würden? Kann das überhaupt, realistisch gesehen, passieren?

Der Zukunftsforscher Christopher Lindinger, der am Ars Electronica in Linz arbeitet, ist der Überzeugung, dass nahezu jeder in Zukunft von einer künstlichen Intelligenz durch den gesamten Alltag begleitet wird. Allerdings ist es vorstellbar, dass nicht nur so eine primitive Aufgabe wie eine Einkaufsliste zu erstellen von Alexa erledigt werden kann.

Sciencefiction-Fans könnten sich freuen: Vielleicht werden in Zukunft unsere Lehrer durch Computer ersetzt.

Doch ist dies realistisch gesehen überhaupt möglich? Was wäre, wenn wir Schüler tatsächlich nur noch von künstlichen Intelligenzen unterrichtet werden würden?

Oftmals sind Lehrer doch ohnehin dafür bekannt sich gegen neue Technik zu sträuben, also wieso sie nicht gleich komplett durch Computer ersetzen?

Diese Sätze sind erst einmal leicht gesagt, doch die Aufgabe von Lehrern ist weit umfassender als Schülern Unterrichtsstoff einzutrichtern.

Lehrer dienen auch als Vertrauenspersonen, denen man Fragen stellen kann, die vielleicht auch über den Unterrichtsstoff hinausgehen. Mit einem Computer wäre eine solche emotionale Bindung nicht möglich.

Doch es gibt durchaus auch Vorteile: Beispielsweise könnte ganz pragmatisch der Lehrermangel zumindest gelindert werden, denn Computer werden nun einmal nicht krank. Außerdem haben sie weder einen schlechten Tag noch machen sie Fehler.

         Man könnte meinen, sie wären perfekt.

Auch beim Lernen könnten visuelle Darstellungen unterstützend wirken und ein weiterer positiver Aspekt wäre, dass jeder Schüler nach seinem eigenem Tempo arbeiten könnte, anders als beim klassischen Unterricht. Doch es gibt auch Dinge, die ein Computer nicht machen kann, wie zum Beispiel Experimente ausführen oder einen Ausflug begleiten.

Man sollte sich ein solches Szenario mal vor Augen führen: Man kommt in das Klassenzimmer hinein und findet alle Schüler vor einem Bildschirm sitzend vor. Keiner redet. Eine Schule, ganz ohne Lehrer. Alle Schüler sitzen still schweigend, manche mit Kopfhörern aufgesetzt, da sie sich gerade Lernvideos anschauen. Die ganze Zeit über wird mit niemandem kommuniziert – außer mit dem jeweiligen Computer. Wenn überhaupt, dann fungiert der Lehrer quasi nur noch als Überwacher und steht vor der Klasse, um aufzupassen, dass auch alle arbeiten.

Man erkennt schnell, dass das Sozialverhalten untereinander viel zu kurz käme. Eine Lösung wäre, sich in der Mitte zu treffen: Beispielsweise könnten Lernvideos als Vertiefung des Lernstoffes dienen. Man muss auch bedenken, dass unsere Umgebung unter anderem aufgrund der zunehmenden Globalisierung immer mehr vernetzt und „technischer“ wird, auch später im Beruf, weshalb es positiv wäre, junge Menschen schon früh mit modernen Techniken vertraut zu machen.

Letztendlich ist eine vollkommene Ersetzung von Lehrern durch Computer in naher Zukunft wohl eher unrealistisch, allerdings wäre es denkbar, dass sie unsere Lehrer zunehmend unterstützen und unseren Schulalltag mitgestalten. Ob wir aber irgendwann einen Roboter (vielleicht heißt er dann auch Alexa?!) im Klassenzimmer stehen haben werden, bleibt eine Frage der Zukunft. 

C.L.

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