FSJ/BFD – Was ist das eigentlich genau?

Beitragsbild: von Alexa auf Pixabay

Es gibt viele verschiedene Gründe nach dem Schulabschluss nicht direkt eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen.

Eine Möglichkeit diese Zeit zwischen Abschluss und Ausbildung/Studium zu überbrücken ist ein Freiwilliges Soziales Jahr.

Was ist ein FSJ eigentlich genau?

Wie der Name schon sagt betätigt man sich im sozialen Bereich in einer sog. gemeindewohlorientierten Einrichtung. Das ist in dieser Form wohl am bekanntesten.

Allerdings werden auch immer mehr Stellen in ökologischen, sportlichen, politischen und kulturellen Berufsfeldern angeboten. Dies fällt dann beispielsweise unter die Bezeichnungen „FÖJ“ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) oder „Freiwilliges Soziales Jahr Kultur“.

Solch ein freiwilliges Jahr kann man beispielsweise in einem landwirtschaftlichen Betrieb, einem Sportverein, der Landtagsfraktion einer Partei oder im Theater (hier in Neuss z.B. im Rheinischen Landestheater) machen.

Außerdem ist ein FSJ im Ausland über verschiedene Organisationen möglich.

Neben dem FSJ o.Ä. bieten manche Betriebe auch den Bundesfreiwilligendienst (BFD) an. Diese Angebote sind sehr ähnlich und unterscheiden sich beispielsweise in der Altersbegrenzung. Diese fällt beim BFD weg.

Aber warum freiwillig?

Naja, ein FSJ wird zwar bezahlt, aber reich wird man bekanntlich nicht. Dementsprechend kann man ein FSJ fast eher mit einem Ehrenamt vergleichen.

Der Höchstsatz liegt momentan bei  knapp 470 Euro. Es gibt Anträge, dass das Gehalt auf um die 1000 Euro monatlich aufgestockt wird, ob sich das durchsetzt, ist allerdings noch sehr unsicher. Das Gehalt kann vom Arbeitgeber selbst bestimmt werden und variiert dementsprechend von Arbeitgeber zu Arbeitgeber.

Wie lange dauert ein FSJ?

Ein FSJ kann man maximal 18 Monate (in Ausnahmefällen 24 Monate) machen. Empfehlenswert ist eine Dauer von mindestens 6 Monaten. Ab dieser Zeitspanne kann es bescheinigt werden. Das kann sich zum Beispiel positiv bei einer Bewerbung auf einen Studienplatz auswirken.

Achtung! Bei medizinischen Studiengängen (Humanmedizin, Tiermedizin, Psychologie) wird ein freiwilliges Jahr in den meisten Fällen nur angerechnet, wenn es in einem fachlich einschlägigen Bereich absolviert wurde.

In der Regel beträgt die Arbeitszeit ca. 39 Stunden in der Woche, also etwas weniger als 8 Stunden täglich.

Unter besonderen Umständen (z.B. Schwangerschaft, Erkrankungen, Pflege einer bedürftigen Person, Teilnahme an Bildungsangeboten etc.) ist ein freiwilliges Jahr mit nur 20 Stunden, also in Teilzeit, möglich.

Vorurteile gegenüber dem FSJ

Das FSJ hat nicht immer den besten Ruf. Dass man als FSJlerIn nur für die Drecksarbeit da ist oder total ausgenutzt wird, hört man nicht selten. Es gibt leider Einrichtungen, in denen das so läuft und in denen man als FSJlerIn als billige Arbeitskraft missbraucht wird. So sollte es natürlich nicht sein!  Als FSJlerIn ist man als unterstützende Arbeitskraft Teil des Teams. Rechtlich ist man dahingehend auch gut abgesichert.

Ein FSJ wird von einer Dachgesellschaft, wie zum Beispiel dem FSD (kurz für „Freiwillige Soziale Dienste“), organisiert. Sollte man also merken, dass in der Einrichtung etwas gewaltig schief läuft oder sich aus irgendwelchen Gründen unwohl fühlen, kann man sich dort zu jeder Zeit melden und um Hilfe bitten.

Ich finde es sehr schade, dass dieser Ruf dem FSJ häufig vorauseilt und noch viel mehr, dass es tatsächlich Einrichtungen gibt, die so mit jungen Menschen umgehen, die sich sozial engagieren. Allerdings überwiegen, wie ich es mitbekommen habe, solche Fälle nicht und ich persönlich (fast fertig mit meinem FSJ) kann es jedem nur empfehlen so ein Jahr zu machen!

Freie FSJ Stellen und online Bewerbungsformulare findet man zum Beispiel hier:

  • FSD Online Stellenbörse
  • FreiWerk DRK
  • Freiwilligendienste Kultur und Bildung

Hilfreiche Links:

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